Stall ausmisten im Hotel?

Meine nächste Abteilung war wieder außerhalb vom Hotel, jedoch in unmittelbarer Nähe. Direkt neben dem Resort haben wir unseren Reiterhof, auf dem unsere Gäste auf einem von unseren 21 Ponys Reitstunden oder kleine Ausflüge und Ausritte buchen können. Durch frühere Erfahrungen wusste ich zum Glück schon so ungefähr, wie es in einem Pferdestall so läuft und wie man mit Pferden umgeht. Trotzdem habe ich noch einiges gelernt!

Mein erster Tag am Stall war, zumindest noch morgens, so ein klassischer Montag: Kalt und regnerisch. Sogar so kalt, dass die Gipfel im Allgäu auch das erste Mal für dieses Jahr schön weiß wurden. Erster Programmpunkt am Stall war es, Boxen und Außengehege zu misten. Bewaffnet mit Mistgabel und Schubkarre habe ich also im Regen angefangen, die Außenpaddocks von Pferdemist zu befreien. Die Arbeit hat sich als sehr mühsam herausgestellt, weil der Sandboden vom Regen komplett matschig war. Glücklicherweise hat mir dabei eine Kollegin geholfen und ich musste nicht alles alleine machen, denn sonst nimmt das Ausmisten schon sehr viel Zeit in Anspruch. Irgendwann hat es dann sogar aufgehört zu regnen und es kam die Sonne raus. Danach haben wir das Futter für die Pferde vorbereitet. Dafür gibt es unzählige Behälter mit den verschiedensten Futterarten. Außerdem bekommt jedes Pony noch eine bestimmte Menge Heu am Tag. Die Heu-Säcke müssen genau gewogen werden, damit die Ponys nicht zu dick werden. Dafür sind wir auf den Dachboden gestiegen und haben Heu von einem Heuballen in die Futtersäcke gestopft. Ganz schön staubige und pieksige Angelegenheit, das kann ich euch sagen. Aber der Duft des Heus ist dafür umso besser.

Nachdem alle Ponys mit Futter und Medikamenten versorgt waren, kam bei mittlerweile gutem Wetter dann auch schon der erste Gast für eine Reitstunde. Dafür musste das Pferd erst mal hergerichtet werden. Doch was braucht es dazu alles? Zuerst wird das Fell von Staub und Dreck mit einer Bürste befreit. Die Hufe müssen ausgekratzt werden und dann geht es schon ans Satteln. Die Sättel wurden aus der Sattelkammer geholt und dem Pferd auf dem Rücken festgeschnallt. Die Zügel dürfen natürlich auch nicht fehlen. Als letztes mussten noch die Steigbügel auf die Beinlänge der Reiter angepasst werden und schon ging es los auf den Reitplatz. Hier hat meine Kollegin Daniela dann die Reitstunde gegeben, bei der der Gast viel Neues gelernt hat. Dafür ist die Reitstunde ja schließlich da. Um den Pferden die Bewegung zu ermöglichen, die sie brauchen, werden sie oft auf dem Reitplatz longiert. Alternativ kann man auch mit den Ponys spazieren gehen. Mit zwei Kolleginnen und drei Pferden bin ich dann eine große Runde ums Hotel gelaufen, bevor dann die nächsten Gäste für einen Ausritt kamen.

Mein absolutes Highlight? Definitiv der Hufschmied, der am Nachmittag kam! Ich durfte zum ersten Mal in meinem Leben zusehen, wie die Pferde neue Eisen an die Hufe bekommen, die dienen ja quasi als Schuhe. Eine sehr tolle Sache ist, dass unser Reiterhof eine offizielle eigene Connemarazucht ist. Jungpferde und alle hier gezüchteten Ponys werden hier also auch ausgebildet und so trainiert, dass sie sich an die Gäste gewöhnen.

Recht streng nach Pferd duftend und geschafft von der Arbeit dachte ich mir dann auf dem Heimweg, dass die Damen vom Reiterhof echt ihren Traumjob gefunden haben und das merkt man ihnen auch an. Sie haben ihr Hobby zum Beruf gemacht und leben diesen mit voller Leidenschaft.

Ich war sehr zufrieden mit der Woche, aber auch glücklich nächste Woche wieder im warmen Hotel arbeiten zu dürfen. Und zwar geht’s für mich ins Housekeeping zum Putzen. Mal sehn ob ich das besser kann als den Pferdestall ausmisten!

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