Sei dabei !
Wie schon letzte Woche angekündigt, war ich diese Woche in unserer hauseigenen Konditorei. Hier werden alle Kuchen, Pralinen und Kekse gebacken, die es für die Gäste und Mitarbeiter im Hotel zu essen gibt.
Wie schon befürchtet, hat mein Tag in der Konditorei sehr früh begonnen – bereits um 5:45 Uhr morgens…uff! Noch sehr verschlafen, war die erste Aufgabe des noch frühen Tages, die Semmeln und Brezen für das Frühstücksbuffet vorzubereiten. Diese wurden sortiert in Brotkisten gelegt und ans Buffet gestellt. Danach gab’s als Wachmacher erst mal einen Kaffee!
Nach der ersten kurzen Kaffeepause, ging es erst so richtig los in den Backstuben der Konditorei. Als erstes mussten wir die nicht verkauften Kuchen und Torten auf große Platten legen und ins Mitarbeiterrestaurant bringen. Diese bekommen nämlich immer wir – lecker! Gleichzeitig hat einer meiner Kollegen die Nachspeisen fürs Abendessensbuffet hergerichtet und eine andere Kollegin hat die ersten Kuchen in den Ofen geschoben. Die Konditorei backt pro Tag nämlich ca. 40 Kuchen und Torten – ganz schön viel! Als nächstes durfte ich eine Creme Caramel zubereiten. Genau nach Rezept arbeitend, habe ich die Zutaten vermischt und die fertige Masse in kleine Dessertgläser abgefüllt. Zuletzt mussten diese nur noch für kurze Zeit in den Ofen und schon war die Nachspeise fertig. Unglaublich, wenn man mal drüber nachdenkt, dass das, was ich gemacht habe, am Abend den Gästen zum Essen vorgesetzt wird. Aber ich kann dir sagen – es hat überragend geschmeckt!
Nach unserer Frühstückspause ging dann endlich das Plätzchen, oder wie man im Allgäu sagt „Laible“ backen los. Angefangen haben wir mit dem am Vortag bereits vorbereiteten Vanillekipferl Teig. Dieser wurde zu kleinen Würsten gerollt und in die für sie typische Kipferl-Form auf das Blech gelegt. Zwischendurch war dann noch unsere Mittagspause und danach ging es fleißig weiter mit den Vanillekipferln. Nach einer gefühlten Ewigkeit und vier Blechen später, war endlich der ganze Teig aufgebraucht. Die Kipferl mussten dann nur noch in den Ofen und danach gezuckert werden, und schon konnten wir probieren. Die waren natürlich auch wieder sehr lecker! Parallel zu den Plätzchen haben meine Kollegen Lebkuchen gemacht. Hier wurde der Teig auf Oblaten aufgespritzt. Ich habe dann auf jedes Teighäufchen noch eine Mandel platziert und auch diese kamen in den Ofen. Als sie fertig und ein wenig abgekühlt waren, musste nur doch die Glasur drüber. Eine klebrige Angelegenheit, das kann ich dir sagen. Am Ende des Tages mussten wir dann nur noch alles aufräumen und die Arbeitsflächen putzen, bevor es dann um 15:00 Uhr in den Feierabend ging.
Der nächste Tag hat genauso gestartet wie der Erste! Nach unserer Frühstückspause haben wir einen gluten- und laktosefreien Kuchen gebacken – ja, sowas geht und der hat auch noch echt gut geschmeckt! Danach haben wir noch Tortenböden für unsere Haustorte gebacken und diese auch gleich fertig verarbeitet. Nach der Mittagspause haben wir wieder drei Bleche voll Zimtsterne gemacht. Das war jedoch nur ein kleiner Teil aller Plätzchen im Hotel. Die Konditorei backt in der Adventszeit innerhalb von 6 Wochen nämlich ca. 350 Kilo Weihnachtsgebäck. Pünktlich um 15:00 Uhr, nach dem Putzen, war dann wieder Feierabend.
Die Tage in der Konditorei haben mir sehr gut gefallen. Nicht nur, weil man alles probieren kann und viele gute Sachen macht, sondern auch, weil das Team dort sehr toll war. Alle sehr freundlich und jeder hatte Spaß bei dem, was er tut. Auch den Azubis gefällt es hier super! Das Beste an den frühen Arbeitszeiten dort ist, dass man schon nachmittags frei hat und noch was mit dem Rest des Tages anfangen kann.
Freie Nachmittage kann ich mir in der nächsten Woche wahrscheinlich abschminken. Für mich geht es nämlich ein Stockwerk höher in die Küche. Und wie es in einer großen Hotelküche so vor sich geht, darauf bin ich schon sehr gespannt!
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