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Die nächsten Tage durfte ich wieder direkt im Hotelgeschehen dabei sein. Es ist an der Zeit für mich, Zimmer zu putzen und diese für die Gäste herzurichten. Diese Woche war ich nämlich beim Housekeeping. Hier habe ich gelernt, was es heißt, einen fünf Sterne Superior Standard in den Zimmern zu wahren. Meine Mutter meinte davor nur: „Da lernst du endlich mal richtig Putzen!“. Wir werden ja sehen! :)
Der Tag startete im Housekeeping immer mit einem Meeting aller Zimmermädchen und Hausdamen. Hier wurden die einzelnen Aufgaben des Tages verteilt – wer putzt wo? Wer macht die Toiletten? Und so weiter. Direkt danach ging es auch schon los! Insgesamt haben wir im Hotel ca. 60 Zimmermädchen und 7 Hausdamen, aber die müssen immerhin ja auch 225 Zimmer und Suiten am Tag putzen. Und wenn man mal bedenkt, dass jedes Zimmermädchen elf bis zwölf Gästezimmer pro Schicht schafft, was schon eine ganze Menge sind, dann weißt du wie viele Zimmermädchen am Tag bei uns im Einsatz sind.
Meine ersten Tage war ich bei den Zimmermädchen. Morgens ab 08:30 Uhr machten wir also unsere erste Runde. Zuerst haben wir unseren Putzwagen vorbereitet und dann geschaut, wo grüne Schilder an der Tür hängen. Die bedeuten nämlich, dass wir schon reindürfen, um einmal eine so genannte „Bleibe“ zu putzen. Eine Bleibe ist, wenn die Gäste noch im Zimmer bleiben und wir nur einmal kurz für Sauberkeit und Ordnung im Zimmer sorgen. Dazu zählt: Das Bett machen, Staub wischen, einmal alle Flächen nass durchwischen, Bad putzen und staubsaugen. Der ganz gründliche Zimmerputz wird dann erst wieder bei einer Abreise gemacht. Hier wird jeder Zentimeter gewischt und aufs Genaueste gereinigt, die Minibar kontrolliert und die Gadgets im Bad aufgefüllt, um das Zimmer eben so gründlich zu reinigen, wie es der nächste Gast gerne vorfinden würde. So eine Abreise zu putzen dauert übrigens im Schnitt bei einer kleinen Suite knapp eine Stunde. Ab 10 Uhr durften wir dann in alle anderen Zimmer, um diese zu reinigen. Als wir mit den Zimmern mal früher fertig waren, haben wir noch die Hotelgänge, Aufzüge und Treppenhäuser geputzt – die reinigen sich ja auch nicht von alleine!
Den Rest der Woche durfte ich dann mit den Hausdamen zusammenarbeiten. Aber was machen die Hausdamen eigentlich, wenn die Zimmermädchen schon putzen? Die Hausdamen sind die Vorgesetzten von den Zimmermädchen. Sie managen den Einsatzplan der Zimmermädchen und kontrollieren die Zimmer noch mal, bevor der neue Gast anreist. Manchmal müssen die Hausdamen auch selbst noch Hand anlegen und etwas nachreinigen. Dabei kam ich ganz schön im Hotel rum und hatte auch über 10.000 Schritte am Ende des Tages. Das wirklich Coole ist, dass ich so in fast jedes Zimmer einmal reindurfte. Die wirklich großen Suiten haben mich schon sehr beeindruckt. Da würde ich doch zu gerne mal eine Nacht drin schlafen.
Die größte Herausforderung war, als wir an einem Tag eine Spätabreise hatten und noch am selben Tag im selben Zimmer eine Anreise. Die Gäste der Abreise sind viel zu spät aus ihrer Suite ausgezogen und dann mussten wir zu sechst mit Hilfe von zwei Kollegen vom Empfang so schnell wie möglich die immerhin 5 Zimmer in der Suite putzen. Nach knapp 45 Minuten waren wir bei so viel Hilfe schon fertig und die neuen Gäste konnten pünktlich ihr Zimmer beziehen. Ganz schön stressig, das kann ich dir sagen!
Am besten gefallen hat mir beim Housekeeping die Zusammenarbeit mit dem Hausdamenteam. Hier sind alle ein super Team und wir hatten sehr viel Spaß bei der Arbeit. Ein Team, das ich jedem wünschen würde. Bei den Zimmermädchen hat mich am meisten beeindruckt, dass wir hier Mitarbeiter aus 12 verschiedenen Nationen haben und trotz teilweise sprachlichen Barrieren herrscht eine super Zusammenarbeit.
Nächste Woche geht es für mich in die hauseigene Konditorei! Mir wurde gesagt, dass sich diese in der Adventszeit in eine Weihnachtsbäckerei verwandelt. Aufs Plätzchen backen freue ich mich schon sehr, weil ich natürlich alles probieren muss ;)
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